Die Online-Veranstaltungsreihe des bildung-netz-politik.de
Die Digitalisierung dringt in immer größere Bereiche unserer Leben ein und die Corona-Maßnahmen haben diesen Prozess enorm beschleunigt.
Meist bedeutet die Digitalisierung von Prozessen, dass sie digital nachvollziehbar und speicherbar werden. Und oft, dass unsere (Meta-) Daten an große Firmenkomplexe gehen, die modern Plattformen genannt werden. Dieses widerspricht und zerstört einen Luxus, den Generationen vor uns für sich und uns als ihre Nachkommen erkämpften: unsere Privatsphäre.
Die Privatsphäre wurde uns nicht geschenkt, sondern hart erkämpft. Sie bildete die Grundlage für freiere Gesellschaften, in der zuerst die Macht von religiösen Institutionen und Monarchien zurückgedrängt wurde wie später die der entstehenden Diktaturen.
Interessant ist, dass Überwachung unterschiedlich wahrgenommen wird: Werden die chinesischen Social Credit Systeme im Westen (oft mit erstaunlich wenig Wissen über die Systeme) hart kritisiert, wird die heimische digitale Überwachung und Manipulation hingegen meist ungern betrachtet.
Doch diese Auflösung der Privatsphäre im Zeitalter der Digitalisierung muss nicht sein. Es gäbe bessere digitale Lösungen, die die Privatsphäre nicht einschränken. Dass diese wenig Anwendung finden, liegt zum einen am herrschenden Wirtschaftssystem und zum anderen an einem Wandel im Denken: Seit den 1960ern beherrscht Sicherheit statt Freiheit als gesellschaftliches Ziel das Denken und die Diskussionen. Gesellschaftlich führte dies zu einer immer stärkeren Verregelung und Überwachung der Menschen und einem überhöhten Sicherheitsempfinden, dass sich schon auf dem Spielplatz oder der Kita zeigt.
Doch trotz der uns umgebenden zur Überwachung nutzbaren Technologie stehen uns Möglichkeiten zur Verfügung, uns und unsere Daten zu schützen und den Überwacher:innen ein Schnippchen zu schlagen. Es existieren Möglichkeiten, wie wir uns im Internet ohne die Einmischung von Konzernen und Staaten, die alles, was wir treiben, beobachten, bewegen können. Denn diese gerade genannten Gruppen sammeln ständig unsere digitalen Spuren – die einen aus „Terrorabwehr“, also einem Sicherheitsgrund, und die kommerziellen aus dem simplen Grund, uns besser manipulieren zu können.
Das MOOC bietet viele spannende Beiträge zu diesem wichtigen Themenkomplex. In unserem Beitrag am 12.11.2020 möchten wir zeigen, wie wir im Internet beobachtet werden aber besonders, wie wir dies unterbinden können. Denn trotz Internet müssen wir keine manipulierten Opfer sein, deren Spuren im Internet einfach nachverfolgt werden können. Wir zeigen einen Einstieg in die digitale Selbstverteidigung. Denn Privatsphäre ist inzwischen Handarbeit.
Für die Veranstaltung sind keine Vorkenntnisse notwendig.