Wie wir die gamifizierten Ablenkungen abschütteln und nachhaltige Bewegungen aufbauen können
Vortrag und Diskussion am 29.12.2024 um 15:30 Uhr @ Komona auf dem 38C3 Kongress des Chaos Computer Clubs in Hamburg
[Ant-Trigger-Warnung] Als ich den Vortrag auf dem Winterkongress der Digitalen Gesellschaft im Februar in Wintherthur hielt, sagten mir nachher viele, dass sie bei dem Titel viel weniger Spaß erwartet hätten und fast nicht gekommen wären, da sie Deprimierendes erwartet hatten.
Also: Keine Sorge, dieser Vortrag wird nicht deprimierend, wir wollen ja die Welt ändern und keine Weltuntergangssekte gründen.
Während die letzten Ressourcen des Planeten leer geschlürft werden, befinden sich viele von uns in einem Reigen aus Wut, Panik und Verzweiflung. Eines unserer Dilemmata ist, dass wir in einer hyper-vernetzten Welt leben und dass nicht nur die Vorteile, sondern auch die Nachteile vernetzt
und verstärkt werden. Und während manche Probleme durch Technologien lösbar sind, sind technologische Lösungen nicht universell einsetzbar. Viele der Lösungen, die uns zur Zeit präsentiert werden, wie etwa Elektro-Autos, sind als Lösung für Industrie entwickelt, nicht für den
Planeten. Oder sie funktionieren als digitale Beruhigungsnuggis für Individuen: Unmengen an
Niedlichkeiten und gamifizierter Ablenkungen.
Dieser Diskussionsbeitrag begegnet der Klimakrise indem der Zustand des Planeten in Zusammenhang mit der Wirtschaftsordnung, den politischen Systemen und den daraus resultierenden sozialen Problemen stellt. Es wird die Frage nach Macht und Verantwortlichkeiten
gestellt und inwiefern Philosophie und Ethik mit Lösungen verbunden sind. Für eine mögliche Antwort wird aus den Erfahrungen internationaler sozialer Bewegungen geschöpft, um einen Blick auf eine mögliche und nachhaltige Zukunft zu werfen.
Die Welt, in der wir leben ist sehr vernetzt auf der wirtschaftlichen Ebene, aber keinenfalls so gut auf der gesellschaftlichen. Verbindungen laufen vor allem über Kabel und Containerschifffe, nicht über die Interaktionen zwischen gesellschaftlichen Gruppen. Und ungeachtet allen Redens über Demokratie und Mitbestimmung fließen Macht und Geld immer noch in die Hände sehr weniger.
Und diese wenigen lösen unsere Probleme nicht.
Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind gigantisch. Aber das muss nicht gleichbedeutend mit schrecklich sein – es bedeutet erst einmal, dass es nicht langweilig wird. Und es bedeutet auf gar keinen Fall, dass wir nun unseren Humor verlieren sollten! Dieser Vortrag zielt darauf, Wege aus furchtbar erscheinenden Situationen zu zeigen und euch zugleich zum Lachen zu bringen.
Denn weder Panik noch Verzweiflung werden den Planeten retten. Aber wir können das.
https://events.ccc.de/congress/2024/hub/en/event/burn-planet-burn-den-planet-einfach-brennen-lassen